Liebe Unterstützer*innen,
wie gewohnt an dieser Stelle aktuelle Infos und Terminhinweise.

Spendenlink

Doch zunächst ein Appell, unsere wichtige Arbeit mit einer Spende oder — noch besser — einer Mitgliedschaft zu unterstützen.

Nächstes Jahr feiert die Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte ihr 40-jähriges Bestehen. Wir haben in dieser Zeit viel bewegt und mit dazu beigetragen, den Indigenen Sichtbarkeit und Anerkennung zu verschaffen. Unser besonderes Anliegen war und ist die Aufklärung der Öffentlichkeit – durch unzählige Vorträge, Radiosendungen, Interviews und Veranstaltungen — auch mit Indigenen. Allein im letzten Jahr haben wir zwei Ausstellungen auf die Beine gebracht, u.a. die “Matriarchs of Wounded Knee”, die mittlerweile an sechs Orten zu sehen war. Vor allem die meist übersehene oder gar völlig ignorierte Bedeutung der indigenen Frauen in ihren Gesellschaften und Kulturen hervorzuheben, ist eine besondere Herzensangelegenheit.

Die Liste der Aktivitäten auch in diesem Jahr ist erneut lang — angesichts dessen, dass sämtliche Arbeit ehrenamtlich geleistet wird, wir keine staatliche Förderung erhalten und uns nur durch Spenden und Mitgliedsbeiträge finanzieren.
Ein wesentlicher Beitrag unserer Arbeit ist unser Magazin Coyote, das einzige seiner Art in Europa. Selbst in Zeiten der omnipräsenten KI werden die Beiträge im Coyote selbst recherchiert und verfasst. Dafür ist ebenfalls ein hoher Aufwand erforderlich, z.B. die diesjährige (privat finanzierte) Recherchereise nach Winnipeg, einem “hot spot” der Gewalt an indigenen Frauen.

AGIMlink-external ist Gründungsmitglied der “European Alliance for the Self-Determination of Indigenous PeopleS”, die im August 2025 einen offiziellen Ecosoc-Status erhalten hat, den wir gemeinsam mit Indigenen im nächsten Jahr bei der Sitzung des “UN Expert Mechanism on the Rights of Indigenous Peoples” feiern wollen.

Doch wie sollen wir feiern und unsere Unterstützungsarbeit fortsetzen, wenn wir kein Geld haben? So hat sich u.a. das Spendenaufkommen in 2025 gegenüber den Vorjahren halbiert. Um es konkret zu benennen, haben wir lediglich rund 3.000 Euro an Spenden erhalten. Das ist nicht einmal der berühmte Tropfen… Das hat unseren aktivistischen Eifer nicht gebremst — wir waren beim Filmfest präsent, haben mit dazu beigetragen, dass Leonard Peltier nach fast 50 Jahren aus dem Gefängnis entlassen wurde, haben Vorträge gehalten, Veranstaltungen organisiert, waren bei den Vereinten Nationen in New York, haben den Coyote produziert und kostenlose Newsletter verschickt etc.
Doch ohne Geld können wir keine Veranstaltungen organisieren, nicht an wichtigen Konferenzen teilnehmen, nicht einmal Flyer drucken, keinen Coyote produzieren und vor allem auch keine Indigenen nach München einladen. Es ist ernst!
Ja, die Zeiten sind anstrengend und herausfordernd, aber ohne Spenden können wir unsere wichtige Arbeit nicht im notwendigen Umfang fortsetzen.

Wir brauchen Eure Unterstützung!!!

Spendenlink:
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Terminelink

  • Lesung von Michael Koch (Tokata): “Out, But Not Free”

Lesung mit aktuellen Informationen zum indigenen Aktivisten Leonard Peltier und dessen langem Weg in die Freiheit, zur anhaltenden Unterdrückungsgeschichte an den Indigenen Amerikas und deren Widerstand.

Linke Buchmesse Nürnberg, Sonntag, 02.11.2025 um 12:00 Uhr

Info: [LINK NACHTRAGEN]

  • “Indigene Rechte. Exotische Randnotiz oder Testfall für die Zukunft der Menschenrechte?”

Im Ankündigungstext der Veranstaltung heißt es: “Von Nichtbeachtung bis Spezialthema — Indigene Rechte changieren in der Debatte um Menschenrechte in Extremen. An der Frage, wie es gelingen kann, die internationalen Menschenrechte für die Unrechtserfahrungen Indigener Völker zu öffnen, entscheidet sich die Glaubwürdigkeit des Menschenrechtsansatzes im Ganzen. Denn in einer immer deutlicher multipolaren globalen Ordnung stehen menschenrechtliche Begriffe, Narrationen und Institutionen auf dem Prüfstand. Ganz zentral für die Debatte wird sein, inwieweit das ‘westliche’ Denken bereit ist, sich von Indigenen Philosophien herausfordern zu lassen und sich der eigenen Verantwortung im Horizont der europäischen Expansion zu stellen.”

Öffentliche Abendveranstaltung: Freitag, 14.11.2025 um 1900 Uhr Hochschule für Philosophie München, Kaulbachstr. 31/33, 80539 München

Info:[LINK NACHTRAGEN]

  • München global solidarisch aktiv”

Die Messe “München global solidarisch aktiv” lädt dazu ein, sich mit globalen Herausforderungen auseinanderzusetzen und konkrete Wege für solidarisches Engagement zu entdecken. Neben einem Markt der Möglichkeiten mit Themeninseln zu Klimaschutz, Menschenrechten, fairem Konsum, Bildung, Städtepartnerschaften u.v.m. ist auch die Ausstellung “München, die Weltstadt… aber auch mit Herz?” zu sehen, die wir in Kooperation mit dem Nord-Süd-Forum München erstellt haben.
Zudem gibt es Vorträge und Diskussionen, Eintritt frei Samstag, 15. November 2025, 1200 — 17:00 Uhr Kulturzentrum Luise, Ruppertstraße 5, 80337 München (U-Bahn Poccistraße)

Info:[LINK NACHTRAGEN]

  • Unsichtbar? Femizide an indigenen Frauen Der 25.11. ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Seit Jahren nutzen wir diesen Tag und die Kampagne “16 Tage gegen Gewalt”, um auf die besondere Situation der indigenen Frauen aufmerksam zu machen. Indigene Frauen in den USA und Kanada sind anhaltender systemischer Diskriminierung ausgesetzt, die sich an der hohen Zahl an Femiziden manifestiert. So sind 25% aller weiblichen Mordopfer in Kanada indigener Herkunft, obwohl Indigene nur 5% der Bevölkerung bilden. Auch in den USA ist das Risiko, getötet zu werden, für indigene Frauen fünfmal höher als im Durchschnitt.


Gerade in Zeiten, in denen toxische Männlichkeit die sozialen Medien erobert, Frauenrechte in den USA eingeschränkt werden und sich ein neuer Männlichkeitskult an der Macht breit macht, müssen wir die Ursachen erkennen und die Gewalt an indigenen Frauen bekämpfen.

Der Vortrag erläutert die aktuelle Situation und die Hintergründe, zeigt aber auch den Widerstand.
Vortrag von Monika Seiller, Freitag, 21.11.2025 um 1900 Uhr EineWeltHaus, Schwanthalerstr. 80, München, Eintritt frei

  • Online: BenE München Forum 2025:

Ungleichheit überwinden — Gesellschaft gemeinsam gestalten Im Rahmen des BenE München Forums am 02.07.2025 referierte Monika Seiller – neben drei weiteren Rednerinnen — über den Zusammenhang zwischen den “Social Development Goals”, insbesondere SDG 10 (Ungleicheit überwinden), und der spezifischen Situation der Indigenen Völker in den USA und Kanada.

Die Veranstaltung ist nun auf YouTube zu sehen: [LINK NACHTRAGEN]

Newslink

Coyote 140/141 erschienenlink

Was lange währt… Der neue Coyote mit stolzen 88 Seiten geballter Information und Hintergrundanalysen wird am Montag, 20.10. verschickt. Zu den Themen zählen: Bericht vom UN Permanent Forum on Indigenous Issues, Besuch bei Peltier, Trumps “Big Beautiful Bill”, Kanadas Energiepläne, 80. Jahrestag Atomtest, Trumps Angriff auf die Kultur, Winnipegs gespaltenes Verhältnis zu den Indigenen, Nachruf auf Graham Greene, Filmbesprechungen (“Kanu des Manitu”, “Petra Kelly — Act NOW!”) und 10. Jahrestag des Berichts der Truth and Reconciliation Commission zur Aufarbeitung der Residential Schools.

Wer noch kein Abo hat, sollte den Coyote jetzt bestellen! Es lohnt immer!

“Indigenous Peoples‘ Day”link

Am 13.10. wurde in den USA ein Feiertag begangen, der verdeutlicht, wie wichtig und notwendig unsere Unterstützung für die Indigenen Völker Nordamerikas gerade in diesen Zeiten ist.

Unter Donald Trump und seinen Anhängern ist angesichts des bevorstehenden 250. Gründungsjahrs der USA 2026 eine neue Kolumbusbegeisterung ausgebrochen. Bekanntlich soll die Geschichte der USA umgeschrieben werden, indem alle Schattenseiten und Grausamkeiten der US-Geschichte aus dem kollektiven Gedächtnis gestrichen werden sollen. Die neue (alte) Direktive lautet: Kolumbus und die Siedler brachten die “Zivilisation” nach Amerika. Die erste Feier des Kolumbustags wurde bereits 1792 begangen, 1971 wurde er als offizieller Feiertag ins Leben gerufen. Seitdem hatte sich die Wahrnehmung des kolonialen Erbes der USA verändert — vor allem durch den indigenen Aktivismus in den 1970er Jahren und den nachfolgenden Jahrzehnten.

1992 führte das kalifornische Berkeley als erste Stadt den “Indigenous Peoples‘ Day” als offiziellen Feiertag ein. Dies war ein bewusstes Zeichen, um die Indigenen des Landes zu würdigen und ihnen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, während der Rest Amerikas weitgehend nur den 500. Jahrestag der Ankunft von Christoph Kolumbus bejubelte, ohne die Folgen der Kolonialgeschichte zu thematisieren. Trumps Vorgänger Joe Biden hatte den “Indigenous Day” 2021 als bundesweiten Feiertag proklamiert — ein Grund mehr für Trump, den „Indigenous Day“ zu revidieren. Trump möchte ja auch die in Folge der “Black Lives Matter”-Bewegung gestürzten Statuen von Südstaatengenerälen und “Kolonialhelden” wieder aufstellen lassen.

Kein Rückruf der Wounded-Knee-Medaillenlink

Trumps “Kriegsminister” Pete Hegseth möchte ebenfalls jede Kritik an der “glorreichen Geschichte der USA” zum Verstummen bringen. Zu dieser “Zivilisationsgeschichte” der USA zählt das Massaker an 300 Lakota 1890 bei Wounded Knee. Die Mitglieder der 7. US-Kavallerie wurden für das Gemetzel, das in der US-Geschichtsschreibung als “Schlacht von Wounded Knee” beschönigt wurde, mit einer Medaille ausgezeichnet. Seit Jahrzehnten wurde die Aberkennung der Medaillen von Indigenen und Menschenrechtsaktivist*innen gefordert, doch Hegseth lehnt dies kategorisch ab. Für ihn sind die Schlächter weiterhin “Helden”.

Auswirkungen des Shutdowns der Trump-Regierunglink

Nach gescheiterten Haushaltsdebatten verhängte die Regierung am 1. Oktober 2025 einen Shutdown, d.h. alle öffentlichen Ämter, Nationalparks etc. sind geschlossen und die Mitarbeiter*innen der Ämter wurden in den Zwangsurlaub geschickt — bis zu 750.000 Personen. Allein in der Umweltbehörde EPA bleiben nach Angaben von Associated Press nur 1.734 von 15.000 Mitarbeiter*innen auf ihrem Posten. Als Nebenwirkungen wurden zudem bereits Tausende an Stellen gestrichen. Dies ist nicht der erste Stillstand, den eine Regierung zu verantworten hat — sowohl von Seiten der demokratischen wie auch republikanischen Partei. Schon in seiner ersten Amtszeit legte es Trump auf ein Kräftemessen an — mit einem Shutdown von 35 Tagen zwischen Dezember 2018 und Januar 2019.

Jedes Mal sind von den Maßnahmen die Indigenen in besonderem Maß betroffen. Dies gilt auch für die 3.126 Mitarbeiter*innen des Bureau of Indian Affairs, von denen die Hälfte freigestellt wurde. Betroffen ist auch der National Park Service. Allerdings ist bislang der Indian Health Service durch eine Sonderreglung vom Shutdown ausgenommen.
Doch dafür zeigen sich die Folgen der Budgetkürzungen, welche die Indigenen betreffen. So berichtete Cherokee Nation Chief Chuck Hoskins, dass den Cherokee bereits $26 Millionen gestrichen wurden und weitere Kürzungen in Höhe von $20 Millionen angekündigt wurden. Die Regierung stellt die Indigenen vor vollendete Tatsachen, denn auch Konsultationen werden während des Shutdowns ausgesetzt.

In Solidarität mit dem Kampf der Indigenen um Selbstbestimmung!

Monika Seiller

Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte e.V.
Frohschammerstrasse 14
D-80807 München

+49-89-35651836 +49-173-9265932

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Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte e.V. (AGIM) ist ein gemeinnütziger Verein (gegr. 1986) zur Unterstützung der Rechte der indigenen Völker Nordamerikas und Herausgeberin des Magazins Coyote.

AGIM e.V. (Action Group for Indigenous and Human Rights, est. 1986) is a non-profit human rights organization dedicated to supporting the right to self-determination of Indigenous peoples in North America. We publish a quarterly magazine Coyote.

Bankverbindung: IBAN DE28 7015 0000 0017 2234 70 / BIC: SSKMDEMM / Stadtsparkasse München

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