Liebe Unterstützer*innen,

nach einer kurzen Sommerpause möchten wir Euch über nachfolgende Termine informieren.

12.09.2025: Happy Birthday, Leonard Peltier!link

Leonard Peltier, Aktivist und wohl der berühmteste indigene Gefangene der USA wurde — wir berichteten — in den letzten Momenten von Joe Bidens Präsidentschaft im Februar dieses Jahres aus der Haft entlassen und konnte zu seiner Familie ins Turtle Mountain Reservat, North Dakota, zurückkehren. Zwar befindet er sich dort in Hausarrest — er darf sich nur in einem Umfeld von 160 km um das Reservat frei bewegen — und ist daher nur bedingt in Freiheit, doch am 12.09.2025 konnte er erstmals seit 49 Jahren seinen Geburtstag außerhalb der Gefängniszellen feiern. Es ist sein 81. Geburtstag! Die Jahrzehnte der Haft haben ihn körperlich gezeichnet, doch sein Geist ist frei und ungebrochen.

Davon berichtet auch Michael Koch, der mit seiner Frau Claudia Weigmann-Koch im Sommer bei Leonard zu Besuch war, in der nächsten Ausgabe des Coyote (Erscheinungstermin: Ende September)

13.09.2025: Happy Birthday, UNDRIP!link

18 Jahre sind vergangenen, seit die UN-Vollversammlung am 13.09.2007 die lange erkämpfte UN-Deklaration der Rechte der Indigenen Völker verabschiedete. Sie ist inzwischen ein Meilenstein des internationalen Völkerrechts, wenngleich es ein langer Weg war, der Deklaration zur Anerkennung und Durchsetzung zu verhelfen.

Bekanntlich gab es nur vier Länder, die damals die Anerkennung der Deklaration ablehnten: Australien, Neuseeland, die USA und Kanada. Seit Juni 2021ist die United Nations Declaration on the Rights of Indigenous Peoples (UNDRIP) auch im kanadischen Recht verankert. Deren Umsetzung müssen wir jedoch täglich neu erkämpfen. Nicht nur in den USA gilt die Begehrlichkeit den Ressourcen auf indigenem Land, auch in Kanada wird die Ausbeutung indigenen Landes über die Rechte der Indigenen Völker gestellt. Daran hat auch der Regierungswechsel unter Premier Carney nichts geändert — ganz im Gegenteil. Der Aufruf “Drill, baby, drill” des US-amerikanischen Präsidenten erschallt auch in Kanada. Deshalb gilt es, daran zu erinnern, dass eine der wichtigsten Prinzipien der UNDRIP darin besteht, dass ohne die Zustimmung der Indigenen keine Maßnahmen getroffen werden dürfen, welche Indigene Völker und deren Land betreffen. Dafür müssen wir uns einsetzen!

30. September: „Orange Shirt Day“ zur Erinnerung an das Zwangssystem der „Internatsschulen“. Seit 2021 wird in Kanada der 30.September offiziell als “National Day of Truth and Reconciliation” begangen. Bekannt ist er auch als “Orange Shirt Day”, der auf eine Kampagne von Phyllis Webstad, einer Überlebenden der Residential School zurückgeht. Als sie zwangsweise in die Internatsschule geschickt wurde, bekam sie von ihrer Großmutter ein oranges Shirt geschenkt, das man ihr unmittelbar bei der Ankunft wegnahm.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts bis weit ins 20. Jahrhundert hinein mussten rund 150.000 indigene Kinder das Umerziehungssystem in Kanada durchlaufen. Bis zu 10.000 Kinder kehrten nie mehr zu ihren Familien zurück — sie starben an Hunger, Krankheiten oder Misshandlungen. Bis heute suchen Familien nach ihren Angehörigen.
Während in Kanada 2008 eine “Truth and Reconciliation Commission” zur Aufarbeitung der Residential Schools in Leben gerufen wurde (2015 sprach der Abschlussbericht der Kommission vom Genozid an den Indigenen), hinken die USA in der Aufarbeitung der Indian Boarding Schools hinterher.

Zwar wurde auch in den USA inzwischen der 30. September als Gedenktag übernommen, doch bislang haben die Republikaner im US-Kongress ein Gesetz verhindert, dass eine Kommission zur Aufarbeitung der Internatsschulen nach kanadischem Beispiel einsetzen soll. 2012 gründeten Indigene in den USA die “Native American Boarding School Healing Coalition”. Unter der damaligen Innenministerin Deb Haaland gab es landesweite Anhörungen, doch unter der neuen Administration erlahmte die Unterstützung aus Washington. Auch in den USA wurden zahlreiche Gräber an den früheren Internatsschulen entdeckt, doch die Indigenen warten noch immer auf offizielle Anerkennung und “Wiedergutmachung”.
Infos: [LINK NACHTRAGEN]

03.10.2025: “Dodging bullets” / “Women of Woundes Knee”

  • Dokumentation „Dodging bullets“

Das generationenübergreifende Trauma der Indigenen durch Völkermord, Rassismus und auch Internatsschulen steht im Zentrum des Dokumentarfilms “Dodging Bullets. Stories From Survivors of Historical Trauma” von Kathy Broere, Sarah Edstrom, Jonathan Thunder und Bob Trench.
Vor allem die indigenen Frauen verleihen der Doku ihre besondere Intensität, denn sie sind diejenigen, die sich in der Pflicht sehen, die Kultur und Identität der Indigenen Völker zu bewahren. Aktivistinnen wir Winona LaDuke, Tara Houska oder Vanessa Goodthunder stehen auch heute an vorderster Front, wenn es darum geht, die Rechte der Indigenen zu verteidigen.
Claus Biegert (Autor, Filmemacher und Journalist) hat die deutsche Übersetzung des Films mitgestaltet und wird den Abend begleiten.
Info: [LINK NACHTRAGEN]

  • Ausstellung “Women of Woundes Knee”

Passend zum Film wird Monika Seiller die Ausstellung “Women of Wounded Knee” präsentieren. Die Ausstellung des “Warrior Women Project” thematisiert den Widerstand und die Resilienz der indigenen Frauen. Sie waren bei der Besetzung von Wounded Knee 1973 im Zentrum des Widerstands, wurden aber in der öffentlichen Wahrnehmung meist an den Rand gedrängt.

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Freitag, 03. Oktober 2025 | Einlass ab 1900 Uhr, Beginn ab ca. 1930 Uhr Westtorhalle, Prof.-Becker-Weg 12, 82418 Seehausen / Riedhausen (bei Murnau)
Eintritt: 10 € / 7 € (ermäßigt)
Info: [LINK NACHTRAGEN]

Wir freuen uns auf Euer Erscheinen!
In Solidarität mit dem Kampf der Indigenen um Selbstbestimmung!

Monika Seiller

Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte e.V.
Frohschammerstrasse 14
D-80807 München

+49-89-35651836 +49-173-9265932

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Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte e.V. (AGIM) ist ein gemeinnütziger Verein (gegr. 1986) zur Unterstützung der Rechte der indigenen Völker Nordamerikas und Herausgeberin des Magazins Coyote.

AGIM e.V. (Action Group for Indigenous and Human Rights, est. 1986) is a non-profit human rights organization dedicated to supporting the right to self-determination of Indigenous peoples in North America. We publish a quarterly magazine Coyote.

Bankverbindung: IBAN DE28 7015 0000 0017 2234 70 / BIC: SSKMDEMM / Stadtsparkasse München

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