Seit den Gräberfunden 2021 an den Residential Schools in Kanada (Kamloops, Saskatchewan), die 150.000 indigene Kinder von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis ins späte 20. Jahrhundert besuchen mussten, drang der (kulturelle) Völkermord verstärkt ins Bewusstsein der Kanadier. Doch noch immer ist viel zu wenig in der Öffentlichkeit bekannt, mit welchen brutalen Methoden den Indigenen ihre Identität mittels Zwangsassimilierung ausgetrieben werden sollte.
Am 27. Februar versammelten sich hunderte Indianer in Pine Ridge, South Dakota, um eines der wichtigsten Ereignisse des indianischen Widerstands im 20. Jahrhundert zu gedenken — des 50. Jahrestages der Besetzung von Wounded Knee. 71 Tage hielten Indianer aus dem ganzen Land unter Federführung der Oglala und mit Unterstützung durch das American Indian Movement den historischen Ort besetzt, an dem 1890 das letzte große Massaker an den Indianern stattfand. 1973 besetzten sie den Platz der Ahnen, um gegen die Verletzung ihrer Vertragsrechte, die Ausbeutung des Landes und gegen ein System zu protestieren, das die Indianer ihren kulturellen Wurzeln entfremden wollte, indem man sie in Abhängigkeit und Armut hielt. Die Besetzung von Wounded Knee bedeutete eine Zäsur.
In der letzten Sitzung in diesem Jahr stimmte die deutsche Länderkammer dem hoch umstrittenen “Freihandels”-Abkommen mit Kanada, CETA, zu.
In der Keystone-Pipeline, die Öl von Alberta in Kanada in die USA transportiert, ist ein Leck aufgetreten und hat eine der größten Umweltkatastrophen in Kansas ausgelöst.
Nun hat es ein Jugendfilm in alle Schlagzeilen geschafft, den wahrscheinlich sonst kaum einer beachtet hätte. “Der junge Winnetou”, der gerade in deutschen Kinos angelaufen ist, bietet jedoch nur den Aufhänger für eine Diskussion, die nur allzu deutlich belegt, dass Diskussionen zu indigenen Themen immer wieder über Indigene geführt werden, aber nicht mit ihnen.
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