(ZDF, Quelle: AFP) Nachdem in einem ehemaligen Internat der katholischen Kirche für Ureinwohner (Umerziehungsheim) in Kamloops, in der Provinz British Columbia, das zuletzt staatlich betrieben wurde, die sterblichen Überreste von 215 Kindern der Tk’emlúps te Secwe̓pemclink-external in einem Massengrab gefunden wurden, sagte Premierminister Justin Trudeau den Überlebenden solcher staatlichen Einrichtungen Unterstützung zu. Einige der Kinder seien erst drei Jahre alt gewesen. Die Heimleitung habe den Tod der Kinder nie dokumentiert.

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Es handele sich zudem nicht um einen einzelnen Vorfall. Er kündigte an, dass sich die Regierung nicht davor verstecken würde. Im Juni wird ein Untersuchungsbericht erwartet, der zusammen mit Rechtsmedizinern und örtlichen Museen erarbeitet werden soll. Das Internat wurde erst im Jahr 1978 geschlossen, ab 1969 wurde es vom kanadischen Staat betrieben. Seit 1874 wurden geschätzt 150.000 Kinder von Indianern, Inuit und anderen Ureinwohnern in das kanadische Heimwesen gezwungen, um ihre Kultur auszulöschen. Mehrere tausend von ihnen überlebten dies nicht.

Kamloops Residential School Memorial, 30. Mai 2021 (Foto: GoToVan 2021, Wikimedia) Trudeau gab sich in einem Fernsehinterview schockiert (obwohl die Zustände in den Heimen schon lange keine Neuigkeit mehr sind), und die Regierung ordnete schon einmal Trauerbeflaggung an, am Abend wehte das Ahornblatt landesweit auf Halbmast. Vertreter der Ureinwohner forderten Untersuchungen aller, auch ehemaliger, Heime, und mutmaßten, dies werde nicht das letzte Massengrab sein, das man finden werde. 4.000 Namen vermisster Kinder sind bereits bekannt, Schätzungen zufolge könnten es auch 6.000 oder mehr kindliche Opfer geben.