Lance Henson: Cheyenne-Dichter und Dog Soldier
Zu den Schwerpunkten der Unterstützungsarbeit von AGIM gehört auch die Auseinandersetzung mit der Literatur indianischer Autorinnen und Autoren. Neben den regelmäßigen Rezensionen von Neuerscheinungen in unserer Zeitschrift Coyote, bewerkstelligte AGIM, sozusagen als Verlag, auch einige eigene Veröffentlichungen und Projekte mit indigenen Autorinnen und Autoren.
Eine engere Zusammenarbeit entwickelte sich für mehrere Jahre mit dem Cheyenne-Dichter Lance Henson. Gleich zwei Buch-Publikationen mit Lesetouren waren das Ergebnis dieser Kooperation. Unser Plakat kündigt eine Lesung mit Lance Henson an, die 1999 in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für bedrohte Völker (Regionalgruppe München) veranstaltet wurde. Lance Henson stellte in der Seidlvilla am Lenbachplatz Texte aus früheren Veröffentlichungen vor. Lance stammt aus Oklahoma und gehört zu den Southern Cheyenne (Tsitsista). Die Motive seiner Lyrik leiten sich einerseits aus der Geschichte seiner Nation ab, die im 19. Jahrhundert von beispiellosen Massakern der US-Armee betroffen war (u.a. Sand Creek, 1864) andererseits thematisieren sie die psychologischen Auswirkungen des Völkermords bis in die Gegenwart.
Die späteren, zweisprachigen Publikationen Lance Hensons, „Lieder in der Sprache des Feindes“ und „Words from the Edge“, von AGIM produziert, sind noch in Restauflagen bei uns erhältlich.
[Update 17.1.21:Words from the edge ist inzwischen vergriffen]
Dionys Zink