Die “Grande-Dame des indigenen Dokumentarfilms”, Alanis Obomsawin (Abenaki) erzählt in der Dokumentation die Geschichte von “Shannon’s Dream”, einer nationalen Kampagne der indigenen Jugendlichen in Kanada, mit der sie das Recht auf Bildung einfordern. Angesichts der Vielzahl an Problemen, den sich die Indigenen in Kanada ausgesetzt sehen — Ressourcenausbeutung, Landraub, Trauma der Internatsschulen, Gewalt an Frauen — findet das Thema zu selten Beachtung und ist doch von größter Dringlichkeit. Nach einem Ölleck musste die einzige Schule in Attawapiskat im nördlichen Ontario geschlossen werden — Unterricht fiel aus oder wurde in Barracken abgehalten.
Die Reservatsschulen im ganzen Land erhalten nur ein Drittel des üblichen Schulbudgets. Den indigenen Kindern wird damit ihr Recht auf gleichberechtigte Bildung und damit eine Zukunft verweigert. Shannen Koostachin wollte dies nicht länger hinnehmen. Die Kampagne führte den Protest der Kinder nicht nur zum kanadischen Parlament, sondern sogar bis zu den Vereinten Nationen. Gewohnt leidenschaftlich und engagiert verweist Alanis Obomsawin auf einen blinden Fleck in der kanadischen Gesellschaft.
Einführung durch Monika Seiller, Aktionsgruppe Indianer & Menschenrechte.
„Hi-Ho Mistahey!“
Kanada 2013
Regie: Alanis Obomsawin, 99 Minuten, engl.